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COLUMBA
Das Palliativ-Portal Magazin

Liebe Leserinnen und Leser,
bei einem Hausbesuch vor ein paar Tagen sagte eine Patientin zu mir, als ich sie fragte, wie es ihr denn gehen würde: „Aktuell: Mir geht es gut. Richtig gut. Das klingt doch eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass ich sterbe.“

Für einen Moment sah ich sie an und antwortete dann, dass es wunderbar sei, wenn sie sich aktuell so fühlen würde und dass es ihr absolutes „Recht“ sei, dies als solches auch so wahrzunehmen. Denn auch wenn sie sterben werde, habe sie doch bis zum letzten Herzschlag den Anspruch darauf, eine gute Zeit, ein erfülltes Leben, Glück und innere Freiheit fühlen und wahrnehmen zu dürfen. Nicht mehr alles machen zu müssen und sich das, was an Fähigkeiten noch bleibe, solange es geht, zu bewahren und die guten Dinge davon auch ein Stück weit ausleben zu können, sei eine große Gnade, meinte sie noch im Anschluss.

„Wie viel demütige Weisheit in diesen Worten steckt“, dachte ich mir nur. Und wieder einmal ging ich aus einem Hausbesuch heraus zum Auto und fragte mich, wer denn gerade wen therapiert habe und wer denn gerade wem ein Stück weit in den Tag, der vor einem liegt, geholfen habe.

Die guten Gespräche, aber auch die stillen Momente sind Kraftgeber und oftmals auch das Seelenbalsam, die es braucht, um im täglichen Umgang mit dem Schmerz der Angehörigen, der Traurigkeit, des Abschiednehmens und der Endlichkeit des Seins nicht unterzugehen, sondern der Fels, der Anker, das Ohr für die Patienten zu sein, die einen jetzt in dem Moment, da man bei ihnen ist, so dringend brauchen.

Für mich persönlich gehören eine gute Tasse Kaffee und eine gute Lektüre auch zu solchen Resilienzquellen und so wünsche ich Ihnen mit der heutigen Ausgabe unserer Columba viele gute Momente.

Ich grüße Sie herzlich!
Ihr Dr. Jörg Cuno

COLUMBINA
Das Palliativ-Portal Kindermagazin

Liebe Kinder,
die Sommerferien liegen schon gefühlt ewig hinter uns, draußen wird es trüb, grau, regnerisch. Dennoch gibt es auch ganz wunderschöne Tage mit goldenem Laub, bunten Blättern und klarem, blauem Himmel mit strahlender Sonne. Auch wenn es nicht mehr so warm ist wie noch vor einigen Wochen, können uns diese Tage da draußen ganz viel innere Wärme schenken. So geht es auch den kranken Menschen, die ihr vielleicht gerade kennt. Eure Oma, euer Opa oder sogar eure Eltern.

Viele erinnern sich in dem Moment, in dem es ihnen nicht so gut geht, an die ganz besonders schönen Tage und sind ganz traurig, dass sie vorbei sind. Aber wenn wir alle gut zusammenarbeiten, kann es auch gelingen, dass eben diese sonnigen Momente immer wieder auftauchen und Kraft geben. Dass es Tage des inneren Erwärmens gibt, die uns die Traurigkeit ein Stück weit nehmen und das Lächeln und Strahlen in unser Gesicht zurückbringen. Oftmals reicht es dem kranken Menschen, wenn man einfach bei ihm ist und ihm das Kostbarste schenkt, was man geben kann: Zeit. Ich wünsche euch eine ganz wunderschöne Zeit beim Lesen unseres Kindermagazins und hoffe, ihr habt ganz viele sonnige Tage in den kommenden Wochen, ganz viele Blätter, durch die ihr raschelnd durchlaufen könnt, und mindestens drei Handvoll Kastanien, aus denen ihr vielleicht wundervolle Figuren bauen werdet.

Habt viel Spass beim Lesen!
Eure COLUMBINA

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